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In den ersten Jahren der Besiedlung war es für die Bauern sehr schwierig, ihre überschüssigen Erträge zu verkaufen. Bedingt durch die schlechten Verkehrsbedingungen konnten sie nur in nahe gelegene größeren Gemeinden auf die Wochen- oder Tagesmärkte fahren. Auch die Krchengemeinde veranstaltete solche Verkaufsfahrten. Wenn die Preise gut waren, schickte die Kirchengemeinde einige Bauern mit ihren Gespanne auf den Markt, um dort die Überschüsse des Pfarrers und des Lehrers und die Ausschläge der Kirchengemeinde zu verkaufen. Auch wenn es sich nicht um die eigenen Waren handelte, bemühten die Bauern stets, den best möglichen Preis zu erzielen. Das Getreide und der Mais wurde je nach Preissituation direkt an die Getreidemühlen oder auf dem Markt verkauft. Mit dem Bau der Eisenbahn wurden die Verkehrsbedingungen wesentlich verbessert, deshalb konnten jetzt auch weiter entfernte Groß-Märkte wie in Reschitza und in der Stadt Temeschburg angefahren werden. Meist waren es die ältern Frauen, welche der harten Feldarbeit nicht mehr gewachsen waren, die die heimischen Waren verkauften. Das waren Produkte aus dem eigenen Landwirtschaftlichen Betreib und aus dem Haushalt die sie erübrigen konnten. Sie verkauften Butter, Eier, Fleisch, Geflügel, Marmelade, Honig, Dunstobst, frisches Obst und Gemüse, Kräuter, Blumen, Wein und selbst hergestellte Säfte. Bedingt durch die Frische und Güte der Ware erwarben sich die Frauen bald eine Stammkundschaft. Wegen der großen Nachfrage konnten sie den Bedarf ihrer Kundschaft bald nicht mehr decken, und deshalb erweiterten sie ihr Angebot mit Waren von Gemeindemitgliedern, welche nicht auf den Markt fuhren. Diese
Marktfrauen wurden in Birda "Fratschlerinnen" (Händlerinnen) genannt. Später gesellten sich
auch die Männer auf den Märkten dazu. Sie Betrieben einen regen Viehhandel mit
Schweinen, Kühen, Kälber, Pferden, Schafen und anderen Landwirtschaftlichen
Erzeugnissen.
Durch den Verkauf dieser Überschüsse konnten die Haushaltskassen der Bauern
stets gefüllt werden.
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