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Landwirtschaft - II.



Das Bäuerliche Jahr

Herbstarbeiten

Mit der Traubenlese und der Maisernte endete die Erntesaison. Nun dauerte es noch Wochen, bis alle Felder gepflügt und mit der Wintersaat eingesät waren, damit im kommenden Jahr wieder geerntet werden konnte.

In der Herbstzeit, um Martini, wurden auch Schweine geschlachtet, dies war im Gegensatz zur schweren Feldarbeit, die noch größtenteils mit der Hand gemacht wurde, eine willkommene Abwechslung. Da man in der Hauptarbeitszeit viele Leute zu verköstigen hatte war man darauf bedacht, sich rechtzeitig für das kommende Jahr ausreichend mit Fleisch, Speck und Wurst einzudecken.
 

Winterarbeiten

In den Wintermonaten wechselten meist die Mägde und die Knechte ihre Arbeitsstellen, wenn sie sich verbessern konnten. Es wurden auch viele Arbeiten an Haus und Hof erledigt, für die man das ganze Jahr über kaum Zeit hatte. In den Wintermonaten wurden nun Reparaturen an Scheunen und Stallungen vorgenommen, außerdem wurden die Maschinen und Gerätschaften überholt und gewartet, damit sie im kommenden Jahr wieder einsatzfähig waren. Der Mist wurde auf die Felder gefahren und verstreut und auch alle Arbeiten am und im Haus wurden vorgenommen. Im Winter wurde auch viel Getreide zu Dorf Mühle zum mahlen gebracht. Wenn für den Schlitten zu wenig Schnee lag, wurden die Pferde vor den Wagen gespannt.

Die Pferde, der ganze Stolz der Bauern, wurden in diesen Monaten besonderst gehegt und gepflegt und auch sehr gut gefüttert. Sie wurden täglich mit Hingabe gestriegelt und gebürstet und wurden vom Bauer, vom Bauerssohn oder vom Knecht täglich bewegt, ausgeritten oder vor den Schlitten gespannt. Vor allem die trächtigen Stuten wurden viel vom Bauer oder seiner Belegschaft ausgeritten, da die Bewegung für die Geburt des Fohlen von Vorteil war.

Man konnte sich jedoch von all der Hektik, die im Sommer herrschte, etwas erholen, und hatte jetzt auch wieder Zeit zum "Maje gehn" für die "Spinnstub" oder fürs Wirtshaus. Auch Hochzeiten wurden früher sehr gerne in den Wintermonaten gefeiert, weil man nun für die Vorbereitung des Festes genügend Zeit hatte. Die ruhigere Zeit dauerte bestenfalls 3 bis 4 Monate, je nach Witterung konnte manchmal bereits schon im Februar mit den Gartenarbeiten begonnen werden.
 

 

Frühlingsarbeiten

Im Frühling gab es viele dringliche Arbeiten. Bereits im März wurden Hafer, Sommergerste und Klee gesät. Da Ende April bereits mit der Maissaat begonnen wurde, mussten die Felder für die Saat vorbereitet werden. Im Anschluss an diese Arbeiten wurden die Kartoffel in die Erde gestupft, Rüben und Hanf gesät.

Wenn die Frauen nicht bei den Feldarbeiten benötigt wurden, arbeiteten sie im eigenen Hausgarten. Dort pflanzten sie Tomaten, Gurken, Salat, Paprika Blumenkohl, verschiedene Kräuter und vieles mehr an. Die Beerensträucher und Weinreben mussten nun zurechtgeschnitten und aufgebunden werden, Erdbeeren und andere mehrjährige Pflanzen wurden versetzt und auch die Blumenbeete wurden neu angelegt und bepflanzt.

Jedes Jahr im Frühling wurden auch die Häuser frisch mit Kalk geweißelt. Auch die Stämme der Laub- und Obstbäume wurden weiß geweißelt, um sie so vor Schädlingen zu schützen.
 

 

Sommerarbeiten

Der Sommer, war für den Bauer und seiner Belegschaft die arbeitsreichste und hektischste Jahreszeit. Sie waren von frühmorgens bis abends spät auf dem Feld, um die Heu- und Getreideernte einzubringen. Im Spätsommer wurde noch der Mais gebrochen und die Rüben- und Kartoffelernte eingefahren, das Laub geschnitten und gepflügt. Auch die Produkte aus dem Hausgarten wurden geerntet und teilweise auf den Wochen Markt gebracht und verkauft. Nebenbei wurde von den Frauen auch noch das viele Vieh und Kleinvieh, der Haushalt und die Familie versorgt. Der Sommer war also sehr arbeitsintensiv und gönnte kaum eine Verschnaufpause.
 

 

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Stand Januar 2010


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