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Herbstarbeiten
Mit der Traubenlese und
der Maisernte endete die Erntesaison. Nun dauerte es noch Wochen, bis alle Felder
gepflügt und mit der Wintersaat eingesät waren, damit im kommenden Jahr wieder
geerntet werden konnte. Winterarbeiten
In den Wintermonaten
wechselten meist die Mägde und die Knechte ihre Arbeitsstellen, wenn sie sich
verbessern konnten.
Es wurden auch viele Arbeiten an Haus und Hof erledigt, für die man das ganze
Jahr über kaum Zeit hatte. In den Wintermonaten wurden nun Reparaturen an
Scheunen und Stallungen vorgenommen, außerdem wurden die Maschinen und
Gerätschaften überholt und gewartet, damit sie im kommenden Jahr wieder
einsatzfähig waren. Der Mist wurde auf die Felder gefahren und verstreut und
auch alle Arbeiten am und im Haus wurden vorgenommen.
Im Winter wurde auch viel Getreide zu Dorf Mühle zum mahlen gebracht. Wenn für
den Schlitten zu wenig Schnee lag, wurden die Pferde vor den Wagen gespannt.
Man konnte sich jedoch
von all der Hektik, die im Sommer herrschte, etwas erholen, und hatte jetzt auch
wieder Zeit zum "Maje gehn" für die "Spinnstub" oder fürs Wirtshaus. Auch
Hochzeiten wurden früher sehr gerne in den Wintermonaten gefeiert, weil man nun
für die Vorbereitung des Festes genügend Zeit hatte.
Die ruhigere Zeit dauerte bestenfalls 3 bis 4 Monate, je nach Witterung konnte
manchmal bereits schon im Februar mit den Gartenarbeiten begonnen werden.
Frühlingsarbeiten Im Frühling gab es viele dringliche Arbeiten. Bereits im März wurden Hafer, Sommergerste und Klee gesät. Da Ende April bereits mit der Maissaat begonnen wurde, mussten die Felder für die Saat vorbereitet werden. Im Anschluss an diese Arbeiten wurden die Kartoffel in die Erde gestupft, Rüben und Hanf gesät. Wenn die Frauen nicht bei den Feldarbeiten benötigt wurden, arbeiteten sie im eigenen Hausgarten. Dort pflanzten sie Tomaten, Gurken, Salat, Paprika Blumenkohl, verschiedene Kräuter und vieles mehr an. Die Beerensträucher und Weinreben mussten nun zurechtgeschnitten und aufgebunden werden, Erdbeeren und andere mehrjährige Pflanzen wurden versetzt und auch die Blumenbeete wurden neu angelegt und bepflanzt.
Jedes Jahr im Frühling
wurden auch die Häuser frisch mit Kalk geweißelt. Auch die Stämme der Laub- und
Obstbäume wurden weiß geweißelt, um sie so vor Schädlingen zu schützen.
Sommerarbeiten
Der Sommer, war für den
Bauer und seiner Belegschaft die arbeitsreichste und hektischste Jahreszeit. Sie
waren von frühmorgens bis abends spät auf dem Feld, um die Heu- und
Getreideernte einzubringen. Im Spätsommer wurde noch der Mais gebrochen und die
Rüben- und Kartoffelernte eingefahren, das Laub geschnitten und gepflügt.
Auch die Produkte aus dem Hausgarten wurden geerntet und teilweise auf den
Wochen Markt gebracht und verkauft. Nebenbei wurde von den Frauen auch noch das
viele Vieh und Kleinvieh, der Haushalt und die Familie versorgt.
Der Sommer war also sehr arbeitsintensiv und gönnte kaum eine Verschnaufpause.
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