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Seiteninhalt Hanfanbau Zur Zeit
der Besiedlung stellte der Anbau von Hanf eine der wichtigsten Sonderkulturen
dar. Hanf war ein landwirtschaftliches Erzeugnis, das man selbst verarbeiten
konnte. Je nach Wetterlage erfolgte der Anbau des Hanfs in den Monaten April bis Mai. Der Hanfstängel wurde 2 - 2,5 Meter hoch. Die Reife trat meistens im August ein. Wenn der
Hanf reif war wurde er geschnitten oder mit der Wurzel aus der Erde gezogen und
wurde in Bündeln auf dem Feld zum trocknen aufgestellt. Nach dem trocknen wurde
der Hanf in den nahen Fluss, einem Seitenarm der Bersava, zum Rösten eingelegt.
Obwohl der Fluss nur ein träges dahin fließendes Gewässer war, musste man schon
darauf achten das der Hanf nicht abgetrieben wurde. Deshalb wurden ein paar
Pfähle neben den Hanfstapel eingeschlagen, um so ein Abtriften zu verhindern.
An Getreide wurden Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Sirok /Sorgho und Klee angebaut Zu Peter und Paul (29. Juni) wurde zuerst der Roggen mit der Sense geschnitten. Aus dem Stroh des Roggens stellte man Seile her, die zum Binden der Garben benötigt wurden. Die Ähren wurden deshalb nicht gedroschen, sondern nur ausgeschlagen. Der
Schnitt war eine sehr schwere körperliche Arbeit, die neben dem Bauern, von den
Knechten und Mägden sowie von den Kleinhäuslern die sich als Schnitter verdingt
hatten, verrichtet wurde. Meist mussten auch größere Kinder der Bauern bei der
Ernte mithelfen. Wenn das
Getreide dann geschnitten war, wurde es mit Roggenseilen zu Garben gebunden,
diese Garben wurden dann zum Trocknen auf den Feldern zu Kreuzen
zusammengesetzt. Nachdem
das Getreide auf den Hof gefahren war wurde es mit der Dreschmaschine, die
damals von Haus zu Haus fuhr, ausgedroschen. Die Getreidekörner wurden dann auf
den Speicher gelagert. Damit die Körner gut austrocknen konnten, wurden sie von
Zeit zu Zeit umgeschaufelt. Der Anbau von Zuckerrüben verbreitete sich im Banat schlagartig, als man beim Zuckerrübenanbau die Möglichkeit erhielt, sich vom rumänischen Militärdienst befreien zu lassen. Die Zuckerrüben wurden auf Wagons verladen und an die Zuckerrübenfabriken verkauft.
Ende
April wurde der Mais gesät. Um den kleinen Maispflänzchen genügend Licht zu
verschaffen, musste nach einigen Wochen das Unkraut gejätet werden. Außerdem
mussten die Maissprösslinge gelichtet werden. Dies Bedeutete, das von mehreren
Sprössling die zu dicht beinander standen, nur der kräftigste stehen blieb.
Für diese Aufwendige Arbeit benötigte man jede Hand. Selbst die Schulkinder,
sofern sie keinen Unterricht hatten, mussten mit aufs Feld und mitarbeiten. Maisernte Nachdem
das Getreide geerntet war, begann man so Anfang September mit der Maisernte. Nachdem
der Maiskolben gebrochen und eingelagert war, wurde der Maisstängel geschnitten.
Das schneiden der Maisstängels war keine angenehme Arbeit, frühmorgens war die
Arbeit ziemlich feucht, durch den Tau, und später brannte die Sonne
erbarmungslos auf die Schnitter herab, außerdem ging man den ganzen Tag über
nach vorn gebeugt. Aufgrund der Meterhohen Maisstängel konnte deshalb auch kein Luftzug
für etwas Abkühlung sorgen.
Nach dem Schnitt wurden die Maisstängel zusammengebündelt und Bündelweis zum
trocknen, auf dem Feld zusammengestellt. Wenn die Stängel etwas abgezogen waren
wurden sie auf das Pferdefuhrwerk verladen und nach Hause gefahren. Man legte größten Wert auf die Reife des Maiskolbens, da der Mais dringend für die Schweinemast benötigt wurde. Außerdem fand er auch als Futter für das Federvieh seine Verwendung. Als Unterfrucht wurden in den Maisfeldern noch Kürbisse angebaut, die zusätzlich als Futter für die Pferde dienten.
In der
Gemeinde Birda wurden Kartoffel nur für den Eigenbedarf angebaut. Auf Grund der
geringen Niederschläge in den Sommermonaten waren die Erträge alles andere als
erfreulich. In den höheren Regionen wo mehr Regen fiel, waren jedoch sehr gute
Erträge zu erwirtschaften.
Für die Schweinefütterung wurden keine Kartoffel angebaut, da diese mit
Maisschrott gefüttert wurden. Der
Kleesamen (Rotklee) entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem guten
Exportschlager. Dieser wurde in Mitteleuropa in großen Mengen angebaut,
erbrachte aber damals kaum Samen. Auch in Südosteuropa blieb es lange ein
Rätsel, weshalb die erste Blüte des Klees keine Samen hervorbrachte.
Man kam zu der Erkenntnis, das die Rüssel der Hummel - die zur Befruchtung der
Blüten notwendig waren - nicht auf den Grund der Blütenkelche gelangten. Die Blüten wurden
deshalb nicht bestäubt und konnten so keine Samen ausbilden.
Im Jahre 1951 wurde vom Volksrat angeregt, das man noch im Herbst diesen Jahres die ersten Kulturen der Yukkapflanze anlegen sollte. Die Fasern der Yukkapflanze waren für die Herstellung von Gewebe von Bedeutung. Die Pflanze wurde hauptsächlich auf den Friedhöfen gezogen. Von den hier wuchernden Pflanzen wurden Sprösslinge genommen, um sie zu kultivieren. Die Beauftragteten des Regionalvolksrates hatten den Befehl, die Bauern in jeder Hinsicht hilfreich zur Seite zustehen, um diese Maßnahme zu fördern und zum Erfolg zu verhelfen.
Der Tabak gehört zu der Familie der Solanaceen/ Nachtschattengewächse, wie viele andere Pflanzen mit großem landwirtschaftlichen Nutzwert. Wie zum Beispiel die Kartoffel, die Tomate und die Aubergine. Gemeinsames Kennzeichen ist ihr Gehalt an Alkaloiden, beim Tabak ist es Nikotin. Die Tabakpflanze wird bereits seid mehr als 3.000 Jahren angebaut und zu Zigaretten und Zigarillos verarbeitet. Anbau und Ernte Der Anbau beginnt Anfang März mit der Aussaat auf freiem Feld. Sobald die jungen Pflanzen zum Vorschein kommen und ausreichend groß sind, werden die Setzlinge Mitte Mai auf des Tabakfeld verpflanzt. Mit Beginn des Sommers erreichen die Pflanzen eine Höhe von 1,80 Metern. Ist die Blütezeit erreicht werden die Blüten sofort von den Tabakbauern abgeschnitten, um so den Blättern zur vollen Entwicklung zu verhelfen. Pro Pflanze zählt man etwa 20 breite Blätter, die an den enden leicht abfallen. Insgesamt ist der Tabak ist eine recht pflegeaufwendige und empfindliche Pflanze, der jedoch eine gute Ernte erzielen lässt.
Die ersten gelblichen
Verfärbungen der Blätter läuten die Ernte ein, die in den Monaten Juli und
August stattfindet. Zur Ernte wird eine große Anzahl von Erntehelfern
eingesetzt.
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