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Landwirtschaft - IV.



Landwirtschaftlicher Anbau

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Hanfanbau

Getreideanbau
Zuckerrübenanbau
Maisanbau
Kartoffelanbau
Kleesamen
Yukkapflanzen

Tabak
 

Hanfanbau

Zur Zeit der Besiedlung stellte der Anbau von Hanf eine der wichtigsten Sonderkulturen dar. Hanf war ein landwirtschaftliches Erzeugnis, das man selbst verarbeiten konnte.
Aus den Hanffasern wurden Handtücher, Leintücher und zum Teil auch Kleidungstücke und Wäsche gewoben. Außerdem wurden aus den gewonnenen Fasern landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände wie Säcke, Fruchttücher, Tücher zum Auffangen der Körner und Abdeckplanen gefertigt.
Da der Hanf zum Eigenbedarf angebaut, geerntet und weiterverarbeitet wurde, war es die billigste Art, den größten Bedarf an notwendigen Textilprodukten zu erhalten. Dies war in der Zeit in der das Geld knapp war, sehr wertvoll. Die Hanffaser war sehr Widerstandsfähig und haltbar und hielt starken Belastungen wie z.B. Getreidesäcken, problemlos stand. Allerdings waren die Hanferzeugnisse sehr rauh, was vor allem bei der Kleidung ein großer Nachteil war.

Ernte und Verarbeitung

Je nach Wetterlage erfolgte der Anbau des Hanfs in den Monaten April bis Mai. Der Hanfstängel wurde 2 - 2,5 Meter hoch. Die Reife trat meistens im August ein.

Wenn der Hanf reif war wurde er geschnitten oder mit der Wurzel aus der Erde gezogen und wurde in Bündeln auf dem Feld zum trocknen aufgestellt. Nach dem trocknen wurde der Hanf in den nahen Fluss, einem Seitenarm der Bersava, zum Rösten eingelegt. Obwohl der Fluss nur ein träges dahin fließendes Gewässer war, musste man schon darauf achten das der Hanf nicht abgetrieben wurde. Deshalb wurden ein paar Pfähle neben den Hanfstapel eingeschlagen, um so ein Abtriften zu verhindern.
Um die Stabilität der Röste zu erhöhen, wurde auf die oberste Lage der Hanfstapel noch Grund oder Schlamm geworfen.

Nach der Röste wurde der Hanf wieder aus dem Wasser genommen, gereinigt und zum Trocknen aufgestellt. Wenn der Hanf trocknen war wurde er nach Hause gefahren und mit einer Hanfbreche gebrochen. Das Holz des Stängels wurde so in kleine Teile zerbrochen und die holzigen Stängelteile fielen so heraus. Mit einem Nagelbrett auch Hechel genannt, wurden die Fasern vom restlichen Holz gesäubert. Die Fasern wurden solange durch das Nagelbrett gezogen, bis das letzte Stück Holz von der Hanffaser entfernt war. Nun konnten die Hanffasern weiterverarbeitet werden.


Beim Hanfbrechen

 

Getreideanbau

An Getreide wurden Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Sirok /Sorgho und Klee angebaut

Zu Peter und Paul (29. Juni) wurde zuerst der Roggen mit der Sense geschnitten. Aus dem Stroh des Roggens stellte man Seile her, die zum Binden der Garben benötigt wurden. Die Ähren wurden deshalb nicht gedroschen, sondern nur ausgeschlagen.

Der Schnitt war eine sehr schwere körperliche Arbeit, die neben dem Bauern, von den Knechten und Mägden sowie von den Kleinhäuslern die sich als Schnitter verdingt hatten, verrichtet wurde. Meist mussten auch größere Kinder der Bauern bei der Ernte mithelfen.
Für diese schwere Arbeit nützte man die kühlen Morgen- und Abendstunden. In der Zeit in der die Hitze am größten war, hielt man die so genannte Ruhestunde und zugleich auch die Mittagspause. Oft war es üblich das die Großmutter zu Hause blieb und den Schnittern das Mittagessen kochte, das wurde dann zusammen mit frischem Wasser und Brot, von ihr selbst oder von einem größeren Kind zu den Arbeitern aufs Feld gefahren. Das Frühstück und das Abendessen bestand jedoch aus kalten Speisen.
Viele Bauern die eine weite Anfahrt zum Schnitt-Feld hatten, blieben auch oftmals über Nacht auf dem Feld, um so Zeitig anfangen zu können.

Wenn das Getreide dann geschnitten war, wurde es mit Roggenseilen zu Garben gebunden, diese Garben wurden dann zum Trocknen auf den Feldern zu Kreuzen zusammengesetzt.
Die Kreuze positionierten sie so, das die vollen Ähren in der Mitte, also im inneren des Kreuzes zu liegen kamen. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, kam auf jedes Kreuz eine Garbe als Abschluss. Wenn das Getreide trocken war wurde es auf den Pferdewagen ordnungsgemäß verladen, um ein herunterfallen zu vermeiden, und heimgeschafft.

Nachdem das Getreide auf den Hof gefahren war wurde es mit der Dreschmaschine, die damals von Haus zu Haus fuhr, ausgedroschen. Die Getreidekörner wurden dann auf den Speicher gelagert. Damit die Körner gut austrocknen konnten, wurden sie von Zeit zu Zeit umgeschaufelt.
 

Zuckerrübenanbau

Der Anbau von Zuckerrüben verbreitete sich im Banat schlagartig, als man beim Zuckerrübenanbau die Möglichkeit erhielt, sich vom rumänischen Militärdienst befreien zu lassen. Die Zuckerrüben wurden auf Wagons verladen und an die Zuckerrübenfabriken verkauft.

 

Maisanbau

Ende  April wurde der Mais gesät. Um den kleinen Maispflänzchen genügend Licht zu verschaffen, musste nach einigen Wochen das Unkraut gejätet werden. Außerdem mussten die Maissprösslinge gelichtet werden. Dies Bedeutete, das von mehreren Sprössling die zu dicht beinander standen, nur der kräftigste stehen blieb. Für diese Aufwendige Arbeit benötigte man jede Hand. Selbst die Schulkinder, sofern sie keinen Unterricht hatten, mussten mit aufs Feld und mitarbeiten.

Der Bauer hatte das Pferd vor den Hackpflug gespannt und fuhr zwischen die Maisreihen, um das Unkraut umzupflügen und gleichzeitig den Boden aufzulockern. Die Arbeiter gingen hinter dem Pflug hinterher und zogen das zwischen den Maispflanzen vorhandene Unkraut heraus. Versehentlich vom Pflug umgedrückte Sprösslinge richteten sie ebenfalls wieder auf und verschafften ihnen wieder festen Halt. Damit das Pferd auch zwischen den Maisreihen lief, wurde es meist von jungen Burschen oder vom Knecht geführt. Oftmals durften die Kinder auf dem Pferd mitreiten. Da es um diese Jahreszeit schon ziemlich heiß war, waren die Kinder vom vielen reiten, am Abend oft wundgeritten, und obendrein wurden Pferd und der Reiter noch den ganzen Tag von Ungeziefer geplagt. Wenn es möglich war, wurde der Mais sogar zweimal gehackt.

Einige Zeit später fuhr man noch mit dem Häufelpflug durch die Maisreihen um den Boden an die Stängel zu bringen, anhäufeln, damit sollte die Standfestigkeit der Maispflanze gestärkt werden. Nun konnte der Mais wachsen.
 

Maisernte

Nachdem das Getreide geerntet war, begann man so Anfang September mit der Maisernte.

Dabei wurden zunächst die ausgereiften Maiskolben per Hand vom Maisstängel gebrochen.
Es gab zwei Methoden den Mais zu Ernten.
Die eine war: Man brach die Maiskolben samt Lieschen vom Stängel ab und warf sie auf einen Haufen und anschließend fuhr man sie nach Hause. Wenn man wieder mehr Zeit hatte oder unmittelbar danach wurden dann die Maiskolben, Abends von den "Lieschen" (Hülle) befreit und auf dem "Hambar" zum trocknen eingelagert.
Andere schälten die Maiskolben bereits am Stängel und fuhren ihn ohne Lieschen (Hülle) nach Hause. Die entlieschten (hüllenlosen) Maiskolben wurden dann ebenfalls auf dem Hambar zum trocknen gelagert.

Der Hambar ist ein Holzgebäude mit Dach, das mit Holzlatten ringsum verkleidet war. Zwischen den Latten befand sich eine durchgehende Öffnung (es fehlte immer eine Latte), die einer Lattenbreite entsprach. Das Gebäude war somit luftdurchlässig und konnte die Trocknung der Maiskolben bestens gewährleisten. Zwischendurch wurden die Maiskolben auch mal gewendet.

Nachdem der Maiskolben gebrochen und eingelagert war, wurde der Maisstängel geschnitten. Das schneiden der Maisstängels war keine angenehme Arbeit, frühmorgens war die Arbeit ziemlich feucht, durch den Tau, und später brannte die Sonne erbarmungslos auf die Schnitter herab, außerdem ging man den ganzen Tag über nach vorn gebeugt. Aufgrund der Meterhohen Maisstängel konnte deshalb auch kein Luftzug für etwas Abkühlung sorgen. Nach dem Schnitt wurden die Maisstängel zusammengebündelt und Bündelweis zum trocknen, auf dem Feld zusammengestellt. Wenn die Stängel etwas abgezogen waren wurden sie auf das Pferdefuhrwerk verladen und nach Hause gefahren.
Das Laub an den Stängel diente im Winter als zusätzliches Futter für Hornvieh. Die harten Stängel, die nicht verfüttert werden konnten, wurden eingesammelt, getrocknet und als Heizmaterial verwendet. Nach dem Stängelschnitt wurden die "Storzen" (Wurzeln) herausgezogen und eingesammelt damit die Felder für die nächste Saat gesäubert waren.
Ein Silieren der Maispflanze wie es heute üblich ist, war bei den Banater Bauern kaum verbreitet.

Man legte größten Wert auf die Reife des Maiskolbens, da der Mais dringend für die Schweinemast benötigt wurde. Außerdem fand er auch als Futter für das Federvieh seine Verwendung. Als Unterfrucht wurden in den Maisfeldern noch Kürbisse angebaut, die zusätzlich als Futter für die Pferde dienten.


 
 

Kartoffelanbau

In der Gemeinde Birda wurden Kartoffel nur für den Eigenbedarf angebaut. Auf Grund der geringen Niederschläge in den Sommermonaten waren die Erträge alles andere als erfreulich. In den höheren Regionen wo mehr Regen fiel, waren jedoch sehr gute Erträge zu erwirtschaften. Für die Schweinefütterung wurden keine Kartoffel angebaut, da diese mit Maisschrott gefüttert wurden.
 

Kleesamen

Der Kleesamen (Rotklee) entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem guten Exportschlager. Dieser wurde in Mitteleuropa in großen Mengen angebaut, erbrachte aber damals kaum Samen. Auch in Südosteuropa blieb es lange ein Rätsel, weshalb die erste Blüte des Klees keine Samen hervorbrachte. Man kam zu der Erkenntnis, das die Rüssel der Hummel - die zur Befruchtung der Blüten notwendig waren - nicht auf den Grund der Blütenkelche gelangten. Die Blüten wurden deshalb nicht bestäubt und konnten so keine Samen ausbilden.
Die Blütenkelche der ersten Kleeblüte waren für die Hummeln also zu hoch. Aus diesem Grund wurde der Rotklee nach der ersten Blüte abgemäht und Verfüttert.
Und so erbrachte dann der zweite Schnitt die ersehnten Kleesamen. Die Blütenkelche der zweiten Blüte waren nicht mehr so hoch und wurden ausreichend von den Hummeln bestäubt.

 

Yukkapflanzen

Im Jahre 1951 wurde vom Volksrat angeregt, das man noch im Herbst diesen Jahres die ersten Kulturen der Yukkapflanze anlegen sollte. Die Fasern der Yukkapflanze waren für die Herstellung von Gewebe von Bedeutung. Die Pflanze wurde hauptsächlich auf den Friedhöfen gezogen. Von den hier wuchernden Pflanzen wurden Sprösslinge genommen, um sie zu kultivieren. Die Beauftragteten des Regionalvolksrates hatten den Befehl, die Bauern in jeder Hinsicht hilfreich zur Seite zustehen, um diese Maßnahme zu fördern und zum Erfolg zu verhelfen.

 

 

Tabak

Der Tabak gehört zu der Familie der Solanaceen/ Nachtschattengewächse, wie viele andere Pflanzen mit großem landwirtschaftlichen Nutzwert. Wie zum Beispiel die Kartoffel, die Tomate und die Aubergine. Gemeinsames Kennzeichen ist ihr Gehalt an Alkaloiden, beim Tabak ist es Nikotin. Die Tabakpflanze wird bereits seid mehr als 3.000 Jahren angebaut und zu Zigaretten und Zigarillos verarbeitet.

Anbau und Ernte

Der Anbau beginnt Anfang März mit der Aussaat auf freiem Feld. Sobald die jungen Pflanzen zum Vorschein kommen und ausreichend groß sind, werden die Setzlinge Mitte Mai auf des Tabakfeld verpflanzt.

Mit Beginn des Sommers erreichen die Pflanzen eine Höhe von 1,80 Metern. Ist die Blütezeit erreicht werden die Blüten sofort von den Tabakbauern abgeschnitten, um so den Blättern zur vollen Entwicklung zu verhelfen. Pro Pflanze zählt man etwa 20 breite Blätter, die an den enden leicht abfallen. Insgesamt ist der Tabak ist eine recht pflegeaufwendige und empfindliche Pflanze, der jedoch eine gute Ernte erzielen lässt.

Die ersten gelblichen Verfärbungen der Blätter läuten die Ernte ein, die in den Monaten Juli und August stattfindet. Zur Ernte wird eine große Anzahl von Erntehelfern eingesetzt.
Die Ernte erfolgt meist blattweise und erstreckt sich über mehrere Wochen, die reifen Blätter werden von unten nach oben geerntet.

Nach der Ernte wird der Tabak auf Schnüren aufgezogen und getrocknet. Je nach Art wird er im Heißluftofen oder traditionell, an der freien Luft in Trockenschuppen, aufgehängt. Schließlich werden die Tabakblätter im Laufe des Herbstes sortiert, und in Form von Ballen in die Sammelstellen der jeweiligen Genossenschaft gebracht.
 


Beim Tabakschnüren

 

 

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Stand Januar 2010


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