In den Jahren nach 1933 bildeten sich innerhalb der deutschen Bevölkerung zwei
Gruppierungen. Zum eine die Volksparteiler und zum anderen die der
Volksgemeinschaftler.
Was nun die Gemeinde Birda betrifft, so war durch die Spaltung der Deutschen in
zwei politisch verschiedene Gruppen vieles zu beklagen. Die Arbeit in der
Gemeinde wurde dadurch sehr erschwert, da keine Partei nachgeben wollte und mit
der größten Überzeugung von sich behauptete, das sie im Recht sei. Im Jahre 1935
kam der Bruderkampf in unserer Gemeinde offen zum Ausbruch. Von der obersten
Leitung der Volksdeutschen in Rumänien wurde zur Versöhnung aufgerufen, was
wenig bewirkte.
Aufgrund der Wiedererstarkung Deutschlands zu einer großen Wirtschafts- wie auch
politischen Macht in Mitteleuropa, wurden der deutschen Minderheit in Rumänien
größere Freiheiten im Bezug auf ihre Entfaltungsmöglichkeiten gewährt.
Dies
führte dazu, das man die Deutsche Volksgruppe in Rumänien gründete. Diese hatte
die Belange der deutschen Minderheit in Rumänien gegenüber dem Staat zu
vertreten.
In den Jahren 1942 bis 1944 wurde die Volksschule von der Deutschen Volksgruppe
übernommen. Mit der Übernahme der Lehrer, erfolgte auch die Bezahlung der Lehrer
durch die Volksgruppe, was zu einer spürbaren Entlastung der Kirchentaxen
führte.
Dem
deutschen Vorbilde entsprechend konnten auch politische und Jugendbewegungen
gegründet werden. Die Deutsche Jugendgruppe nannte sich jedoch nicht wie im
Reich "Hitlerjugend "sondern "Deutsche Jugend".
Aufgrund
der großen Freiheit, die nun unsere Volksgruppe genoss, wagten deutsche Bauern
in dieser Zeit passende Gedichte zu verfassen. So dichtete unser Landsmann
Ludwig Scherer, geb. 16.02.1917 gefallen 23.02.1942 in Pjetropedrowsk, 1935
auf die Melodie des Liedes "Deutsch ist die Saar..." folgenden Text:
"Deutsch ist´ s
Banat"
Deutsch ist´ s Banat,
Deutsch ist der Schwab,
und deutsch sind wir in Sturm und Not,
und ewig deutsch bis in den Tod.
Ref: Deutsch ist´ s Banat,
Deutsch ist der Schwab.
Tief in der Nacht sind wir erwacht,
drum auf du junges Schwabentum,
und schau nach deinen Rechten um,
ja nach deinen Rechten um.
Ref: Deutsch ist´ s Banat,
Deutsch ist der Schwab.
Deutsches Volk oh hört,
Banater Deutschvolk schwört,
und lass uns in den Himmel schrein´,
wir wollen nicht mehr Knechte sein,
ja Knechte sein.
Ref: Deutsch ist´ s Banat,
Deutsch ist der Schwab.
Reicht euch die Hand,
und schlinget das Band,
um Banater Volk das Deutsch sich nennt,
in den die deutsche Sehnsucht brennt,
ja Sehnsucht brennt.
Ref: Deutsch ist´ s Banat,
Deutsch ist der Schwab.
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Dieses
Lied wurde bereits 1935 in Birda bei Treffen der Deutschen Jugend gesungen. Der
erste öffentliche Auftritt bei dem dieses Lied gesungen wurde, war der 24. März
1936 in der Gemeinde Liebling und zwar aus Anlass des 150- jährigen Bestehens
der Gemeinde Liebling. Dieser öffentliche Auftritt hatte jedoch ein Nachspiel,
denn die Jugendgruppe aus Birda wurde angezeigt. Die rumänischen Behörden
suchten nach den Teilnehmern der Jugendgruppe, wobei sie auch welche ermittelt
konnten. Diejenigen welche ausfindig gemacht waren, wollte man vor Gericht
stellen, aber wie in Rumänien üblich, konnten sie mit ein paar Blauen Scheinen
(Geld) die Gerichtsverhandlung beeinflussen, so das sie mit einer Geldstrafe
davon kamen.
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