Poesiealbum - eine fast ganz entschwundene Welt klingt auf mit diesem Wort. Doch
schon unsere Mütter, aber sicher auch unsere Großmütter hüteten ihr Poesiealbum
als heimlichen Schatz vor unberufenen Blicken. Denn hinter dem Einband aus
feinem Leder oder Leinen fanden sich die liebevoll gesammelten poetischen
Eintragungen ihrer Freunde und Verehrer. Aber auch Eltern, Geschwister und
Lehrer wurden gar oft gebeten, die ersten noch gänzlich unbeschriebenen Seiten
mit bedenkenswerten Versen, Weisheiten und Glanzbildchen zu zieren.
Die
schöne Sitte, in ein Stammbuch zu schreiben, ist viel älter als unsere
persönliche Erinnerung reicht, und ist auch in unserer heutigen Zeit noch sehr
beliebt und sehr lebendig. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde es Brauch,
guten Freunden Namen, Wappen und Wahlspruch in das Stammbuch zu schreiben. Im
18. Jahrhundert kamen zu den Sinnsprüchen auch Widmungen und viele Zeichnungen,
und im Laufe der Zeit wurden aus den Stammbüchern Erinnerungsbücher. Seine Blütezeit hatte das Poesiealbum aber
zweifelsohne im neunzehnten Jahrhundert.
Wer heute gebeten wird, sich in einem Poesiealbum einzutragen, erhält damit ein
Zeichen besonderes Vertrauens. Da wäre es schade, den Albumbesitzer mit
lieblosen, hingeschmierten Floskeln zu enttäuschen. Wer gebeten wird sich ins
Album zu verewigen, "sollte das wörtlich nehmen" denn so ein Eintrag überdauert
viele Jahre, wird von vielen Menschen gelesen und wirft auch auf den Schreiber
ein Bild. Deshalb geben Sie sich Mühe und nehmen Sie sich etwas Zeit dazu.
Die passende Worte oder Verse zu finden ist oft gar nicht ganz einfach, und deshalb
haben wir auf unserer Seite eine kleine Sammlung mit Album-Sprüche
zusammengestellt, und hoffen das es noch viel viel mehr werden.
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