Die Banater Schwaben
Der Banater Schwabe hat seine körperlichen und geistigen Merkmale vom Dorf
bezogen, wobei seine Stammliche Herkunft bis in die Gegenwart wirksam blieb. Er
wurde nach grober Unterscheidung als "Heed-", "Hecken-" und "Sandschwob"
benannt.
Die Birdaer Schwowe-Leit zählten zu den sogenannten Heckeschwobe.
Und alle waren auch nach ihrer Mundart, ihrem Körperwuchs und ihrem Gehabe je
nach Dorf zu unterscheiden. Trotzt aller Unterschiedsmerkmale aber hatten sie
sich in ihrem Wesen gemeinsame Züge angeeignet. Solche hervorstechenden Züge
waren ihre Sachlichkeit und Nüchternheit, die Fähigkeit, überlegt und richtig zu
urteilen und Versprechungen gegenüber misstrauisch zu sein.
Der Schwabe ist "dickköpfig", wenn es darum geht, Meinungen und Entschlüsse
abzuändern. Man muss ihm allerdings auch zubilligen, das er sich nur durch Härte
inmitten der Spannungen nationaler, wirtschaftlicher und ethischer Art behaupten
konnte, was andererseits wieder eine geistige Regsamkeit voraussetzte.
Ausgeprägt bis auf den heutigen Tag ist der Hang des Banater Schwaben, durch
Fleiß und Sparsamkeit schnell zu Besitz zu gelangen. Diese Eigenschaft haben ihn
oft als
ichsüchtigen Materialisten verrufen, doch hat er zu jeder Zeit immer auch
Gemeinschaftsgeist bewiesen und für die seiner Gemeinschaft notwendigen Mittel
mitgesorgt.
Als bäuerlicher Mensch wusste sich der Banater Schwabe immer von seinem Schöpfer
abhängig, weshalb er ein gutes Verhältnis zu Kirche und Religion hatte.
Untergründig war seine Geistigkeit immer noch barock bestimmt, was in der
materiellen Volkskunde, der Tracht und im Ablauf der Jahresfeste sinnfällig zu
beobachten war.
Diese Feste entfalteten einen hohen Grad an Pracht und Üppigkeit und waren
zugleich feste Bindemittel der familiären Gemeinschaften. Schon vom ersten
Augenblick seines Lebens an war das Neugeborene in das Brauchtum einer
Dorfgemeinschaft einbezogen und endete erst mit dem letzten Abschiedsgruß, dem
Ableben.
Fortsetzung folgt..
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