Heiliger Nikolaus - Nikolo
Zum
Fest des Hl. Nikolaus war es Brauch, das die Kinder ihre frisch geputzten
Schuhe oder Stiefel ins Fenster oder vor die Tür stellten. Meist wurden sie
mit Äpfel, Nüssen, Kletzen und Lebkuchen beschert.
Dies ist ein frommer Brauch zur Erinnerung an den heiligen Kirchenfürsten,
welcher
in der fernen Stadt Myra, in der Türkei, gelebt hatte und sein ganzes Leben
hindurch alles an die Armen verschenkte und ihnen so etwas half. In Ausübung dieses schönen
Brauches beschenkt auch der Nikolo die Braven mit Äpfel, Nüssen und Kletzen
und bestraft die Bösen mit Rutenschlägen durch den Krampus. Der hl. Nikolo wird
meist noch vom Krampus begleitet.
Weihnachten
An Heilig Abend herrschte emsiges Treiben in
den einzelnen Häusern. Der Christbaum wurde von den Eltern oder von den
Großeltern in einer für die Kinder verschlossenen Stube geschmückt. Als
Schmuck wurden vergoldete Nüsse, Äpfel, in Papier verpackte Süßigkeiten
"Salonzucker" Spritzkerzen, Wachskerzen, bunte Glaskugeln und Figürchen an den
Baum gehängt.
Vor der Christ-Bescherung ging die ganze Familie zur Kirche, wo ebenfalls ein schön
geschmückter Christbaum
stand. Bei der Weihnachtsfeier in der Kirche sangen meist die Schulkinder verschiedene Lieder und trugen
Weihnachtsgeschichten vor. Nach dem Gottesdienst gingen die Familien zur
Bescherung nach Hause. Am nächsten Morgen besuchten die Kinder ihre Großeltern, Paten und Patinnen, um die
Weihnachtsgeschenke abzuholen die das Christkind für sie hinterlassen hatte.
Dreikönig
An Dreikönig wurden
sogenannte "Dreikönigs Krapfen" gebacken, und in
drei, dieser in Schweinschmalz gebackenen Krapfen, wurde ein Geldstück eingebacken.
Die Krapfen in denen sich das Geldstück befand, wurden dann meistens so
zurechtgelegt, das es
die Kinder beim Essen fanden. Die Freude der Kinder,
die ein Geldstück fanden war immer sehr groß, denn nun waren sie einer dieser
Weisen Könige.
Osterfest
Das
Osterspritzen war in unserer Gemeinde nicht üblich.
Die älteren Leute gingen bereits am Palmsonntag, die jung Verheirateten am
Karfreitag und die Ledigen am Ostersonntag zum Abendmahl.
Zum Kirchgang
wurde früher meist eine schwarze Tracht getragen.
Zu Ostern war es gebräuchlich, das die kleinen Kinder die noch nicht konfirmiert
waren, zu den Taufpaten und Großeltern gingen, um ihre Geschenke die der
Osterhase gebracht hatte, abzuholen. Es gab gefärbte Eier, Zuckereier,
Lebkuchenhasen und Süßigkeiten. Für die ganz kleinen Kinder wurden diese
Geschenke jedoch von den Paten, den Großeltern und Verwandten nach Hause gebracht.
Zum Abschluss des Osterfestes fand am Ostermontag eine Tanzveranstaltung für die
Jugend statt.
Pfingsten
In der Nacht vor Pfingstsonntag wurde vor den
Häusern, in denen schon größere Mädchen lebten, die Gassen mit Stroh und Heu
gestreut.
Wenn die Mädchen am Pfingstsonntagmorgen die Gasse kehren mussten, waren vor den
Haus schon
irgendwo Burschen einige versteckt, welche die Mädchen mit Wasser, später mit Parfum
bespritzten.
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