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Zweiter Weltkrieg - I.



Der Zweite Weltkrieg (1939 - 1945)

Als am 01.09.1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, begann auch für unsere Gemeinde, wie auch für viele andere, das gleiche Schicksal. Zuerst mussten die Männern von ihren Höfen, von den Werkbänken, von ihren Arbeitsplätzen, von den Familien und ihren Kindern Abschied nehmen und die Arbeitskleidung gegen den Waffenrock der rumänischen Armee eintauschen, um gegen den bevorstehenden Überfall Russlands gerüstet zu sein. Alle die diese Zeit miterlebt haben, wissen welche einschneidenden Auswirkungen dies auf das Gemeindewesen und auf die Familie mit sich brachte.
Um für alle Fälle gerüstet zu sein wurden nach den Männern, Pferde und Fahrzeuge requirtiert. Zur damaligen Zeit war die Motorisierung in Rumänien noch in den Entwicklungsstufen.

Nach dem schnellen Ende des Krieges gegen Polen und dem Nichtangriffspakt zwischen Russland und Deutschland, sah es so aus als sollte die Gemeinde Birda noch einmal vor größerem Schaden bewahrt werden. Leider war das nur eine kurze Verschnaufpause, die der Gemeinde nochmals gewährt wurde, bevor auch Birda in den großen Krieg gerissen wurde.

Als 1940 die ersten deutschen Truppen als Lehrtruppen nach Rumänien kamen, wurde allmählich klar, das sich auch in unserem Raum etwas anbahnte. Leider konnten wir nicht wissen, was uns da erwartete. In dieser Zeit fand auch die 1000- Mann-Aktion statt.
Diese wurde zweimal durchgeführt. Es bedeutete, das sich bis zu 1000 junge, gesunde Männer freiwillig zur Waffen-SS ins Reich melden konnten. Diese wurden nach einer gründlichen Musterung zur Waffen-SS ins Reich eingezogen, wo sie ihre militärische Ausbildung machten. Aus unsere Gemeinde waren sechs junge Burschen bei dieser Aktion dabei.

Als im Jahre1941 der Krieg mit Jugoslawien ausbrach, wurde auch unsere Gemeinde zum Aufmarschgebiet der Deutschen Wehrmacht und es gab Einquartierungen in unseren Familien. Viele dieser jungen deutschen Soldaten konnten es nicht begreifen, das abgeschnitten vom Mutterlande, hier in Rumänien auch deutsche Menschen lebten, die die gleiche Sprache wie sie selbst sprachen. Es wurden Freundschaften geschlossen, die auch den über den Krieg hinaus bestehen blieben.

In unserer Gemeinde waren Teile der 2. SS- Panzerdivision, sowie Teile des Regiments Deutschland untergebracht. In Detta befand sich ein Feldflugplatz der mit Jagdflugzeugen des meist gebauten Typs der Deutschen Luftwaffe, des Jägers Me 109, belegt war. Zu diesem Zeitpunkt dachte man noch, gut bei den Kriegshandlungen weggekommen zu sein. Doch schon bald sollten auch wir eines Besseren belehrt werden.

Ein Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Rumäniens Führer Marschall Mantonescu stellte den Deutschen frei, ihre militärische Dienstzeit auch bei Einheiten der Deutschen Wehrmacht abzuleisten. Der größte Teil der Deutschen, die ihren Militärdienst beim rumänischen Heer ableisteten wurden vom rumänischen Heer entlassen und von der Deutschen Wehrmacht übernommen. Es konnten sich ebenfalls wieder Freiwillige zum Dienst in der Waffen- SS melden. So kam es, das der größte Teil der Banater jungen Männern ihren Kriegsdienst in den Reihen der Waffen- SS und der Wehrmacht ableisteten.

Aus unsere Gemeinde leisteten 162 Männern in den Reihen der Waffen- SS und in den Einheiten der Deutschen Wehrmacht ihren Militärdienst ab.
(Alle Namen diesbezüglich sind in unserem Heimatbuch "Birda" aufgelistet)

Leider erreichten uns nicht nur Siegesmeldungen, sondern es gab auch viele Familien, die entweder den Sohn oder den Ernährer selbst verloren hatten. Die Zahl derer die nicht wiedergekommen sollten, wurde immer größer, je länger dieser Krieg dauerte.
Es musste immer öfter eine Gottesdienst für ein gefallenes Gemeindemitglied abgehalten werden.

 

 

Gefallene im Zweiten Weltkrieg aus der Gemeinde Birda

In der Rumänischen Armee:

Name Geboren Verstorben/Gefallen/Vermisst
Bardolf Michael 12.07.1919 29.09.1941 vermutlich Russland
Binder Adam 20.10.1921 04.06.1943 gefallen in Ukraine
Gerhold Peter 30.12.1921 1942 gefallen in Russland
Hedrich Valentin 18.04.1920 08.10.1942 gefallen in Russland
Horwath Adam 18.12.1913 08.1944 gefallen in Krim
Mayer Michael 07.08.1917 .....
Scherer Johann 15.06.1913 1942 gefallen in Stalingrad
Scherer Ludwig 16.02.1917 23.021942 gefallen in Dnjepropetrowsk
Wolf Jakob 16.06.1919 01.12.1942 gefallen in Russland
Wolf Gustav 18.07.1920 1942 gefallen in Russland
Staar Balthasar 14.04.1916 1944 gefallen in Odessa


In der Deutschen Armee:

Name Geboren Verstorben/Gefallen/Vermisst
Armbrüster Balthasar 01.08.1925 01.1945 Vermisst
Benz Friedrich 19.02.1923 25.01.1945 gefallen in Bejlina/Bosnien
Besinger Helmut 03.09.1924 02.02.1944 gefallen in Dubrowka/Estland
Christ Filipp 25.05.1919 14.06.1944 gefallen in Sarajewo/Jugoslawien
Faukel Valentin 20.07.1920 07.04.1942 gefallen in Wnukowa/Russland
Geisheimer Johann 17.08.1910 25.10.1944 gefallen in Nasielsk/Polen
Gross Konrad 27.09.1912 09.01.1944 gefallen letzte Nachricht aus Gnesen
Haibach Josef 18.02.1926 16.01.1944 gefallen
Häussler Friedrich 06.01.1910 21.01.1946 gefallen in Kainbach/Graz
Häussler Friedrich 31.01.1915 31.12.1944 gefallen am Plattensee
Heinz Jakob 12.04.1919 28.01.1944 gefallen in Koproje/Estland
Helfrich Josef 24.08.1924 03.1945 gefallen
Helfrich Peter 1928 1943 gefallen
Hoffmann Adam 07.1907 1944 gefallen in Jugoslawien
Hoffmann Heinrich 10.01.1904 27.04.1945 gefallen in Hohenfurch/Schong
Horwath Jakob 12.04.1922 08.02.1944 gefallen in Nowo Nikolasjerka
Kunz David 22.07.1922 16.09.1944 gefallen im Temeschburg
Löffler Andreas 15.03.1911 17.10.1944 gefallen in Nisch/Jugoslawien
Reichert Georg 23.11.1922 82.11.1944 gestorben in Bernburg/Lazarett
Raff Jakob 16.09.1915 05.06.1944 gestorben in Sarajewo/SS- Lazarett
Seidert Daniel 05.08.1917 1944 gefallen in Jugoslawien
Seilheimer Georg 30.08.1911 31.12.1944 letzte Nachricht aus Prag, Vermisst
Sieb Jakob 11.07.1925 Vermisst
Scherer Georg 11.07.1926 18.03.1945 Vermisst in Stralsund
Scherer Jakob 05.11.1091 09.05.1945 gefallen in Perg/Österreich
Schubkegel Georg 06.04.1905 14.01.1944 gefallen in Pogari/Russland
Schwartz Jakob 28.07.1927 03.1945 gefallen in Fürstenberg/Oder
Tindorf Filipp 01.11.1922 gefallen Isjasslawl/Russland

***




"Gott schenke ihnen Ewigen Frieden"

 


 


Verständigung der Gemeindeämter vom Tod eines Soldaten der Waffen-SS aus Rumänien

Der Tod eines Menschen wurde behördlich, selbst wenn dieser an der Front gefallen ist, einzig und allein durch den Totenschein bestätigt. Die Ausstellung eines Totenscheins aller Wehrmachtsangehörigen fremder Staatszugehörigkeit, das auch auf unsere Volksgruppe zutraf, erfolgte durch das Standesamt Berlin I.
Die Ausfertigung eines Totenscheins nahm aus technischen Gründen mehrer Monate in Anspruch. Es war daher notwendig, die rumänischen Behörden sofort, nachdem man vom Tod eines Gefallenen in Kenntnis gesetzt worden war, zu benachrichtigen. Damit sollte vermieden werden, das die Familienangehörigen der Gefallenen Nachteile durch verspätete Ausstellung des Totenscheins entstanden, denn es standen ihnen Steuerermäßigungen und andere materielle Vergünstigungen zu.

Bezüglich der Kriegsgräberführsorge teilt der Pfarrer dem Landeskonsistorium mit, das weder in Birda als auch in den Tochtergemeinden Detta und Waldau Kriegsgräber vorhanden waren. Auch auf die Muttergemeinde Kleinschemlack mit der Tochtergemeinde Klopodia traf dies zu.

 

 

Chronik des Zweiten Weltkrieges 1939 - 1945

1939 ; 1940 ; 1941 ; 1942 ; 1943 ; 1944 ; 1945
 


 

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