Birda
Lage der Gemeinde
Das Dorf Birda
befindet sich im südöstlichen Teil der Banater Hecke, 43 km von Temeschburg, der Hauptstadt des Banats, und
56 km von der Stadt Reschitza
entfernt. Es liegt am rechten Ufer eines Seitenarmes der Bersava, der Bergsau,
die in seinem weiteren Verlauf hinter der Gemeinde vorbeiführt.
In der Zeit der Schneeschmelze oder nach
wolkenbruchartigen Regenfällen konnte es vorkommen, das Wasser über die Ufer
trat und weite Gebiete überschwemmte. Birda selbst wurde jedoch kaum in Mitleidenschaft gezogen, da die
Ortschaft etwas höher als der Lauf des Baches lag. Manchmal erreichte das Wasser
aber schon den Ortsrand.
Die schon leicht
südländisch angehauchte Landschaft am Rande der Panonnischen Tiefebene mit der
bunten, lieblichen und fruchtbaren Heide ging im Osten und Südosten sanft in das
gewellte Hügelland und die bewaldeten Mittelgebirge über.
Aber bereits Mitte März ließ eine vielfältige, bunte Flora die Landschaft in
allen Farben erstrahlen und unzählige Lerchen mit ihrem Lobgesang in die milden
Lüfte steigen. Pünktlich zum Frühlingsbeginn stellten sich auch Scharen von
Rauchschwalben und laut klappernde Weißstörche ein, und bald ermunterte das
metallische Schlagen der Wachteln zur Frühjahrssaat.
Birda liegt an der Eisenbahnlinie, die
Temeschburg und Reschitza verbindet. Diese Bahnlinie wurde um die
Jahrhundertwende gebaut. Außerdem führt die Nationalstraße D.N. 52 zwischen
Temeschburg und Reschitza durch Birda. Die Gemeinde
Birda liegt 92,5 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Dorf ist nach einem symmetrischen Plan mit
langen, geraden Straßen gebaut worden, wie es für meisten Dörfer in der Banater
Ebene typisch war.
Die Eisenbahn
Obwohl das Südbanat Bahnmäßig
bereits gut erschlossen war, erfolgte 1897 die Eröffnung einer weiteren
Bahnlinie von Werschetz nach Gataja. Diese Linie wurde ebenfalls an die Strecke
Reschitz - Temeschburg angeschlossen und führte über Birda.
Vom Birdaer Bahnhof aus, der eineinhalb
Kilometer vom nördlichen Ortsrand entfernt war, bestand nun die Möglichkeit,
alle wichtigen Orte mit der Bahn gut zu erreichen. Beim Bau der Eisenbahnlinie
ließ eine ungarische Großgrundbesitzerin aus Birda, die man „die Baronin“
nannte nicht zu, das die Eisenbahnlinie über ihre Felder führte. Aus diesem
Grunde musste der Birdaer Bahnhof, erbaut 1875, so weit vom Ortsrand entfernt
erstellt werden.
Die Dichte und Länge des Banater Eisenbahnnetzes konnte jedem Vergleich mit
mitteleuropäischen Gebieten standhalten. Im Jahre 1904 betrug das gesamte
Streckennetz 2.578, 2 km. Davon waren 1.677, 2 km ungarische Staatsbahnen, 630
km Privatbahnen, 10 km städtische Bahnen und 251 km Industriebahnen.
An der
Strecke
Voiteg – Deutsch Bogschan lagen die Bahnstationen Voiteg, Birda, Gataja,
Moritzfeld, Schoschdia, Gertjenisch, Schidowin, Rumänisch Bogschan, und Deutschbogschan.
Struktur der Gemeinde Birda
Die Gemeinde Birda war eine rein bäuerliche
Gemeinde, Industrie gab es in Birda keine.
An Handwerkern gab es Maurer, Wagner, Schmiede, Tischler, Ölpresser, Friseure, Schuhmacher,
Zimmerleute, Schneider, Sattler, Schornsteinfeger, Seiler, Leinenweber, Müller,
Spengler und Metzger später kamen noch Schlosser, Elektriker, und Hutmacher
hinzu. Die Gemeinde konnte ebenfalls zwei Gasthäuser und einen Lebensmittelladen aufweisen.
Alles andere waren bäuerliche Betriebe, die sich im laufe der Jahre auch mit
Anbau von Sonderkulturen wie z. B. Tabak, Hanf, Paprika, Melonen und später auch
noch mit Zuckerrüben, Sojabohnen, Sonnenblumen, Luzerne und andere Kleesorten befassten.
Am Anfang waren der Anbau von Mais, Weizen, Gerste, Roggen und Hafer die
wichtigsten Einnahmequellen der Bauern. Dies änderte sich schlagartig, als man
beim Zuckerrübenanbau die Möglichkeit erhielt, sich vom Militärdienst freistellen zu lassen.
Fortsetzung folgt!