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Am ersten Mai wurde vor dem Wirtshaus
ein großer geschmückter Maibaum aufgestellt. Die Burschen wiederum befestigten am Haus ihrer Mädchen
einen kleinen geschmückten Strauß oder stellten einen kleinen Maibaum auf.
Dieser Maibaum wurde meist jemanden zu Ehren aufgestellt, und die Vorbereitungen
hierzu verliefen meist ganz still und heimlich. Der Rekrutenumzug Die Musterung der Jahrgänge die zum
Militärdienst vorgesehen waren, wurde meistens in der Nachbargemeinde Detta
vorgenommen.
Die Burschen fuhren dort je nach Jahrgangsstärke, mit einem vier- oder sechsspännigen
Wagen zum Musterungslokal vor. Das Schlachtfest Nachdem die Ernte eingebracht,
das Kirchweihfest gefeiert und die Saat für das nächste Jahr wieder im Boden
war, kam für die Bauern die schöne Zeit, die Schweineschlachtung. In jedem
Haus wurden je nach Größe der Familie, Schweine geschlachtet. Man musste sich
für das kommende Jahr mit Fleisch, Speck, Wurst und Schinken sowie Schmalz
versorgen. Da nicht immer ein gelernter Metzger zur Verfügung stand, nahm man im
Rahmen der gegenseitigen Nachbarschaftshilfe die Schlachtungen vor. Hierbei
konnte manch einer einem gelernten Metzger etwas vormachen.
Feierabend Während den langen Winterabende hatte man abends nach dem Abendbrot, wenn das Vieh versorgt war, noch Zeit zu einem Schwätzchen. Am Nächsten lag, das der Mann mit seiner Frau zu den Nachbarsleuten, den Verwandten, guten Bekannten oder den Jahrgängen zum Maje (Unterhalten) ging. Meist taten sich vier bis sechs gleichaltrige Paare zusammen, die sich reihum trafen. Nachdem sie bei jedem einmal waren, begann die Runde von vorne. Die Frauen hatten meistens etwas zum Stricken, Sticken oder auch ihre Spinnräder mit dem dazugehörenden Material dabei. So konnten die Frauen ihre Arbeiten den anderen anwesenden Frauen zeigen und von der einen oder anderen auch manch bewundernden Blick für die von ihnen verrichtete, kreative Arbeit einheimsen. Außerdem wurden an diesen Abenden auch alle Neuigkeiten und Ereignisse, die sich in der Gemeinde zugetragen hatten, ausgiebig diskutiert. Die Männer spielten meistens Karten und diskutierten nebenbei, über Politik und über die Neuigkeiten aus der Gemeinde und aus aller Welt. Sie Sprachen auch über die neuesten landwirtschaftlichen Arbeitsmethoden, und darüber wie man rationeller Arbeiten kann. Diese Themen wurden meist sehr ausgiebig besprochen. Nicht nur die verheirateten Paare pflegten diese Abende bei Bekannten oder Verwandten, auch die älteren Mädchen und Burschen hatten ihren eigenen Treffpunkt. An solchen Abenden wurde gekochter oder geplatzter Mais (Popcorn) zum Essen gereicht. Mit dem Beginn der Feldarbeit war es jedoch
aus , mit den geselligen Abenden. Da war man froh, wenn man
endlich,
nach des Tages Mühe und Plage ins Bett konnte, da es ja am anderen
Morgen zeitig wieder aus den Federn ging.
Die Pflichten riefen und manches mal musste energisch geweckt werden,
damit der oder die Betreffende rechtzeitig aus
den Federn kam.
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