Home
Nach oben
Geografische Lage
Geschichte
Neue Nachrichten
Anzeigen
Neue Inhalte
HOG
Bildergalerie
Forum
Gästebuch
Links
Kontakt
Sonstiges
Suchen
Disclaimer
Seiteninhalt

 

 

 

Dorfgemeinschaft - I.



Das Maifest

Am ersten Mai wurde vor dem Wirtshaus ein großer geschmückter Maibaum aufgestellt. Die Burschen wiederum befestigten am Haus ihrer Mädchen einen kleinen geschmückten Strauß oder stellten einen kleinen Maibaum auf. Dieser Maibaum wurde meist jemanden zu Ehren aufgestellt, und die Vorbereitungen hierzu verliefen meist ganz still und heimlich.
Da der erste Mai kein Feiertag war, wurde am folgenden Sonntag vor dem Gasthaus ein paar Tänze um den Maibaum ev. in Tracht getanzt. Danach wurde das Tanzvergnügen ins Wirtshaus verlegt.
 

 
 

  Der Rekrutenumzug

Die Musterung der Jahrgänge die zum Militärdienst vorgesehen waren, wurde meistens in der Nachbargemeinde Detta vorgenommen. Die Burschen fuhren dort je nach Jahrgangsstärke, mit einem vier-  oder sechsspännigen Wagen zum Musterungslokal vor.
Nach Beendigung der Musterung fuhren sie wieder nach Hause, wobei eine Ehrenrunde durch das ganze Dorf gefahren wurde. Im Anschluss daran begaben sie sich ins Wirtshaus, wo die drauffolgende Nacht durchtanzt wurde. Es kam auch vor, das zwei Nächte durchtanzt wurden, denn man war stolz darauf tauglich zu sein.
 

Das Schlachtfest

Nachdem die Ernte eingebracht, das Kirchweihfest gefeiert und die Saat für das nächste Jahr wieder im Boden war, kam für die Bauern die schöne Zeit, die Schweineschlachtung. In jedem Haus wurden je nach Größe der Familie, Schweine geschlachtet. Man musste sich für das kommende Jahr mit Fleisch, Speck, Wurst und Schinken sowie Schmalz versorgen. Da nicht immer ein gelernter Metzger zur Verfügung stand, nahm man im Rahmen der gegenseitigen Nachbarschaftshilfe die Schlachtungen vor. Hierbei konnte manch einer einem gelernten Metzger etwas vormachen.

Zu so einem Schlachtfest gehörte auch das "Holen des Schwartelmagenspießes", wobei eines der kleineren Kinder zu einem Nachbarn geschickt wurde, um den Schwartelmagenspieß abzuholen. Meistens hatte der Nachbar den Spieß schon hergerichtet; das war ein Holzspieß der an beiden Enden angespitzt war, und er war so groß und schwer, das das Kind ihn gerade noch nach Hause tragen konnte. Des Öfteren gab es bei der Ankunft zu Hause bei dem Kind Tränen, weil es trotzt allen Mühen und Plagen, beim Nachhausetragen des Spießes von den Älteren ausgelacht wurde. Ein solch gebranntes Kind, ließ sich kein zweites mal reinlegen.

Die jungen Burschen und Mädchen wussten meist, in welchem Haus geschlachtet wurde, und zogen dann am Abend zu diesem Haus und machten sich durch Klopfen am Fenster bemerkbar. Sie reichten dann einen Zettel, der an einem Stock gebunden war, zum geöffneten Fenster hinein.

Auf diesem Stand zu lesen:



Wir haben g´hört, ihr habt heut g´schlacht,
Und habt so e guti Wurst gemacht,
Ihr habt so e gute Frau im Haus,
Die gebt die Worscht zum Fenster raus.

Der Fritz Vetter, mit der langi Nas´,
Der greift so oft zum Rakkiglas.
Die Leni Wes, mit de große Schlappe,
muss de ganze Tag, durch de Hof rumtappe.

Der Hansi mit de lange Schorz,
Der lost jede dritte Schritt ein Forz.
Wir sind vier junge Burschen, heut
Und auch vier junge Mädelsleut.

Wir haben gar so große Hunger,
Hört ihr nicht, de Magen krummle?
Wir freu´n uns sehr, auf die gute Worscht,
auf saure Gurke, un auf´s Brot mit Korscht.

 


In den meisten Fällen wurden die Burschen und Mädchen eingeladen, im Haus die frische  Wurst zu probieren, in anderen Fällen wurde ihnen auch nur die Wurst zum Fenster rausgereicht.
 

 Feierabend

Während den langen Winterabende hatte man abends nach dem Abendbrot, wenn das Vieh versorgt war, noch Zeit zu einem Schwätzchen. Am Nächsten lag, das der Mann mit seiner Frau zu den Nachbarsleuten, den Verwandten, guten Bekannten oder den Jahrgängen zum Maje (Unterhalten) ging.

Meist taten sich vier bis sechs gleichaltrige Paare zusammen, die sich reihum trafen. Nachdem sie bei jedem einmal waren, begann die Runde von vorne. Die Frauen hatten meistens etwas zum Stricken, Sticken oder auch ihre Spinnräder mit dem dazugehörenden Material dabei. So konnten die Frauen ihre Arbeiten den anderen anwesenden Frauen zeigen und von der einen oder anderen auch manch bewundernden Blick für die von ihnen verrichtete, kreative Arbeit einheimsen. Außerdem wurden an diesen Abenden auch alle Neuigkeiten und Ereignisse, die sich in der Gemeinde zugetragen hatten, ausgiebig diskutiert. Die Männer spielten meistens Karten und diskutierten nebenbei, über Politik und über die Neuigkeiten aus der Gemeinde und aus aller Welt. Sie Sprachen auch über die neuesten landwirtschaftlichen Arbeitsmethoden, und darüber wie man rationeller Arbeiten kann. Diese Themen wurden meist sehr ausgiebig besprochen.

Nicht nur die verheirateten Paare pflegten diese Abende bei Bekannten oder Verwandten, auch die älteren Mädchen und Burschen hatten ihren eigenen Treffpunkt. An solchen Abenden wurde gekochter oder geplatzter Mais (Popcorn) zum Essen gereicht.

Mit dem Beginn der Feldarbeit war es jedoch aus , mit den geselligen Abenden. Da war man froh, wenn man endlich, nach des Tages Mühe und Plage ins Bett konnte, da es ja am anderen Morgen zeitig wieder aus den Federn ging. Die Pflichten riefen und manches mal musste energisch geweckt werden, damit der oder die Betreffende  rechtzeitig aus den Federn kam.
 



Home • Nach oben • Dorfgemeinschaft - II.

Home • Geografische Lage • Geschichte • Neue Nachrichten • Anzeigen • Neue Inhalte • HOG • Brauchtum • Bildergalerie • Forum • Gästebuch • Links • Kontakt • Sonstiges • Suchen • Disclaimer • Seiteninhalt

Stand Januar 2010


erfolgreich flirten  

Webspace - Webhosting