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Private Feierlichkeiten



Verlobung

Eine Kirchliche Verlobung unter Mitwirkung oder im Beisein des Pfarrers war bei uns nicht gebräuchlich. Die Verlobung fand, meist in Anwesenheit der Eltern und Beistände der zu Verlobenden, im Haus statt.
 

    

 

  
Die Hochzeit

  Eines der größten Ereignisse im Leben eines Menschen dürfte wohl die Hochzeit sein, so war es auch in der Gemeinde Birda.

Bei vielen Bauernhochzeiten im Banat servierten die Hochzeitseltern ihren Gästen nur das Beste aus Küche und Keller. Eine schwäbische Bauernhochzeit konnte sich auch über einige Tage hinziehen. Da jeder den anderen übertreffen wollte, war es keine Seltenheit das die geladenen Gäste 150 Personen und auch noch mehr betrugen. Keiner wollte sich an diesem Tage lumpen lassen, wenn er auch noch so lange für die Hochzeit arbeiten musste. Da die wenigsten das benötigte Geldbuget besaßen, um eine solche Hochzeit auszurichten, wurden von den Verwandten und näheren Bekannten neben Geld auch Geflügel und sonstige Lebensmittel geschenkt.

Da sich die Familien in den Gemeinden gut kannten, konnte es nicht allzu schwer sein, die richtige Wahl der Ehepartner zu treffen. Meist erteilten die Eltern noch gute Ratschläge.

Wenn die Wahl des Partners getroffen war und man sich auf den Hochzeitstermin geeinigt hatte, wurden von jeder Seite zwei Hochzeitslader bestimmt. Diese Hochzeitslader erhielten vom Brautpaar oder dessen Eltern die Liste der zu ladenden Gäste. Zur Hochzeit wurden nicht nur Verwandte sondern auch Nachbarn und Freunde eingeladen. Etwa 14 Tage vor dem Hochzeitstermin machten sich die Hochzeitslader mit ihren, von der Braut mit bunten Bändern geschmückten Spazierstöcken und den Listen auf den Weg, um die Gäste zum bevorstehenden Hochzeitsfest zu laden. Hierbei mussten sie in jedem Haus ihren Spruch aufsagen.

Und der lautet so:

"Was wir Euch bringen, werden wir Euch gleich sagen .
Josef Sowieso und sein Weib,
Konrad Anderstso und sein Weib,
als Hochzeitsväter und Hochzeitsmütter,
der Herr Hochzeiter und die Jungfrau Braut
lassen Euch höflich,
für den kommenden Donnerstag ins Hochzeitshaus einladen
und nach dem Gottesdienst ins Wirtshaus"

Nachdem die Einladung ausgesprochen war, schenkte man den Hochzeitsladern einen Schnaps oder ein Glas Wein ein, außerdem gab es auch noch etwas zum Rauchen. Anschließend gingen sie zum Nächsten, um auch diese einzuladen.
Auf dieser Weise suchten die Hochzeitslader alle auf, die auf den Listen standen.
Gleichzeitig mit dem Hochzeitslader wurde auch das Aufgebot bestellt und an den darauf folgenden Sonntagen nach dem Gottesdienst von der Kanzel verkündet.

Am Tag vor der Hochzeit mussten die Brautführer Tische, Stühle und Bänke und die Braut-Mädel das nötige Geschirr und Besteck zusammentragen und ins Wirtshaus bringen. Da man eine große Anzahl von Gästen zu bewirten hatte, reichte das Inventar des Wirtshauses meist nicht aus. War diese Arbeit getan schmückten sie auch noch den Hochzeitssaal mit Blumen und bunten Bändern. Nach der Hochzeit hatten die Brautführer und die Brautmädel die Pflicht, die ausgeliehenen Sachen wieder dem rechtmäßigen Besitzer zurückzubringen und alles wieder aufzuräumen. Wenn die Gegenstände nicht gekennzeichnet waren, war es nicht immer ganz einfach, jedem auch wieder die richtigen Dinge zurückzugeben.
   

 


Die alte Brauttracht

Die Brauttracht war meist aus Seidenstoff gefertigt und oftmals schwarz, dazu trug die Braut weiße gestrickte Strümpfe und weiße gestrickte Handschuhe mit kurzen Fingern. Die Schuhe waren schwarze Samt- oder Schnallenlackschuhe. Der Brautkranz war aus bunten Wachsblumen und Wachsperlen gefertigt, auf der Brust trug die Braut einen geschmückten Rosmarinzweig, und in der Hand hielt sie ein gestärktes weißes Spitzentaschentuch.

Der Bräutigam trug zu diesem Anlass einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd. Am Anzug war ein weißes Wachsblumensträußchen mit einem hellblauen Hüftlangen, oftmals bestickten, Seidenband befestigt. Der Hut war ebenfalls mit einem hübschen Sträußchen und ringsherum mit Rosmarin verziert.
 

    


Der Hochzeitstag
 

Am Hochzeitstag wurde zuerst der Bräutigam von den Brautführern abgeholt und ins Hochzeitshaus geleitet. Danach wurde die Braut von den Brautführern aus ihrem Elternhaus abgeholt. Einer der Brautführer bat im Brauthaus im Namen des Bräutigams um die Jungfrau Braut, danach wurde auch die Braut in das Hochzeitshaus des Bräutigams geleitet. Die Brautführer begleiteten die Braut vom Hochzeitshaus des Bräutigams in die Kirche, während der Bräutigam von den Trauzeugen begleitet wurde.
Vor dem Kirchen Portal wurde die Braut noch von den Mädchen, die nicht zur Hochzeitgesellschaft gehörten, beglückwünscht. Die Mädchen banden unter Küssen und Tränen der Braut bunte Bänder an die Arme und nahmen Abschied von der gemeinsamen Mädchenzeit.

Bevor das Brautpaar die Kirche betrat, sprach meistens einer der Kameraden noch vor der Kirchentür folgender Spruch:

"Geehrtes Brautpaar"

Den schönsten Tag, die schönsten Stunden,
habt Ihr erlebt Ihr Brautleut heut,
Ihr werdet durch den Kranz verbunden,
für eure ganze Lebenszeit.

Ihr müsst verlassen Eure Eltern,
die Euch geliebt, gepflegt,
die Euch all hier manch Gutes erwiesen ,
oh danket Ihnen heut dafür.                                        

Der Kranz, der Euch am Haupt verbindet,
den drücket fröhlich Euch ans Herz,
der bringt Euch Freude, Friede,
und vielleicht auch bittren Schmerz.

Und wenn Euch einst drückt der Kummer
und wenn Ihr wehmutsvolle Tränen weint,
so denkt zurück an jene Stunden
die heut Euch durch den Kranz vereint

Du Braut verlässt Deine Eltern
und folgest heute Deinem Mann,
oh sei getrost wenn Du musst scheiden,
von Deinem Elternhaus.

Du Bräutigam, Tu dasselbe
Verstoße Deine Eltern nie,
sie lieben Dich so wie noch immer,
denn Du sollst sein Ihr liebes Kind.

Vergiss sie nicht in ihrem Alter,
weil sie Dich doch erzogen haben,
so sei getrost, Gott wird Euch segnen
er ist ja hier und überall.

Doch bald wird Strauß und Kranz verwelken
und alle Blumen fallen ab,
   
seid fröhlich Brautleut ', liebt Euch immer,
bis Ihr liegt im kühlen Grab.

Alles steht in Gottes Hand,
ich wünsch Euch viel Glück im Ehestand

Nachdem das Abschiednehmen beendet war, begab sich der Hochzeitszug in die Kirche.
Der Bräutigam saß in der ersten Reihe auf der Männerseite. Die Braut nahm ihren Platz auf der Frauenseite in der ersten Reihe ein. Nach vollzogener Trauung begab sich der Hochzeitszug, mit Musikbegleitung, direkt ins festlich geschmückte Wirtshaus. Der Bräutigam ging mit den Männern voran, während die Braut mit den Frauen folgte.

Im Wirtshaus angekommen, wurde das jung vermählte Paar von jedem Hochzeitsgast herzlich beglückwünscht. Der Glückwunsch lautete in den meisten Fällen:
"Ich wünsche Euch viel Glück im Ehestand ".

Anschließend begann der Brauttanz. Der erste Tanz gehörte dem Bräutigam und seiner Braut. Im Anschluss daran konnten die Hochzeitsgäste mit dem Brautpaar tanzen. Die Brautleute hatten die Pflicht, mit jedem Hochzeitsgast der sie aufforderte, zu tanzen. Dieser Brauttanz konnte sich über mehrere Stunden hinziehen. Erst wenn der letzte Takt des Brautwalzers verklungen war, wurde erst das Essen serviert.

Während des Essens wurde von den jungen Burschen der Brautschuh gestohlen, den dann einige Frauen mit Bändern und Rosmarin schmückten.
Mit diesem geschmückten Brautschuh kamen zwei Frauen in den Saal zurück und gaben ihr Sprüchlein zum Besten:

"Guten Tag, meine lieben Hochzeitsgäst' "

Welches nicht für Bös' gemeint , schenkt uns ein, ein Gläschen Wein.
Dann wollen wir alle lustig sein und
zum.....
(dieses "zum" war das Zeichen für die Musikkapelle die dann jedes mal, bei diesem Zeichen einen Touch spielte)
drum aufgeschaut, meine Herren und Damen,
auf mich braucht Ihr nicht zu schauen, .....aufs Brautpaar werft heut Euren Blick,
drum wünscht Ihnen Gesundheit und viel Glück, und
zum.....
Wir sind gekommen aus fremden Landen und haben den Brautschuh in der Hand,
wir sind gekommen ins Hochzeitshaus,
drum lasst uns gut schmecken diesen Schmaus, und
zum.....
Unsere Hochzeitsmädel sollen über den Schuh nicht tadeln,
er ist nicht aus Edelstein sondern verbunden mit Rosmarein,
unsere Jungfraubrautmädel die haben hin und her geschwätzt
und haben der Braut ihren Schuh versetzt, und
zum.....
Meine lieben Hochzeitsgäst':
Der Schuh ist gewachsen zwischen Fleisch und Haut,
drum ist es auch ein Schuh von der Jungfraubraut.
Drum verletzitier ich ihn mit meinem Mund und so ist der Beweis, ..1000 Lei... ist der Preis und
zum.....
Drum geht jetzt der Schuh im Kreis herum,
greift in Eure Taschen und tut ihn gut betrachten, gebt nicht zu viel und nicht zu wenig, und
zum.....
So geht der Schuh jetzt bis zum Brautpaar und wir gehen nicht hinaus bis Ihr uns
nimmt und werfet uns raus.

Danach spielte die Musik einen Marsch.

Das im Brautschuh gesammelte und vom Bräutigam durch Ersteigerung des Schuhes
eingenommene Geld bekamen die Hochzeitsköchinnen.

Nach den Essen spielte die Musik wieder zum Tanz für jung und alt auf.
Um Mitternacht wurde die Braut abgekränzelt. Hierbei saß das Brautpaar auf zwei Stühlen in der Mitte des Saales.

 Das beim Abkränzeln gesungene und gespielte Lied hatte folgenden Wortlaut:
 

Tretet bei, tretet bei, Ihr Hochzeitsleut,
die Braut verliert jetzt ihre Freud.
Ref.: Grüner Klee und weißer Schnee.
Einmal ledig und nimmer mehr.

Tretet bei, tretet bei, Ihr Eltern mein,
bei Euch kann ich nicht mehr zu Hause sein,
Ref.:.....

Tretet ab, tretet ab, Ihr Eltern mein,
von Euch muss ich jetzt geschieden sein.
Ref.:.....

Tretet bei, trete bei Ihr Geschwister mein,
mit Euch kann ich nicht mehr fröhlich sein.
Ref.:.....

Tretet ab, tretet ab, Ihr Geschwister mein,
von Euch muss ich geschieden sein.
Ref.:.....

Kommt herbei , Ihr Freunde mein,
mit Euch kann ich nicht mehr lustig sein. 
Ref.:.....

Tretet ab, tretet ab, Ihr Freunde mein,
von Euch muss ich jetzt geschieden sein.                            
Ref.:.....                                                                       

Kommt herbei, kommt herbei, Ihr Jungfrauen mein,
mit Euch darf ich nicht mehr lustig sein.
Ref.:.....

Tretet ab, tretet ab, Ihr Jungfrauen mein,
von Euch muss ich nun geschieden sein.
Ref.:.....

Kommt herein , kommt herein, Ihr Weiber mein,
und schließt mich in Eurer Mitte ein.
Ref.:.....

Tretet ab, tretet ab, Ihr Weiber mein,
mit Euch muss ich jetzt glücklich sein.
Ref.:.....

Kränzet ab, kränzet ab den Jungfernkranz,
er ist nun zerbrochen und wird nicht mehr ganz.
Ref.:.....

Bindet auf, Bindet auf das Tüchlein fein,
das soll hinfort meine Freud und Wonne sein.
Ref.:.....

Tritt herbei, tritt herbei, Du Ehemann mein,
mit Dir allein will ich nun leben insgemein.
Ref.:.....

Spielet auf, spielet auf, Musikanten heut' ,
nun wollen wir tanzen als Eheleut.
Ref.:.....

Während dieses Lied gesungen und gespielt wurde, traten der Reihenfolge nach die Eltern, Geschwister, Freunde, und Kameraden vor die Braut. Sie reichten ihr die Hand zum Abschied von der Jugendzeit und zogen sich wieder zurück. Anschließend kamen die Frauen und nahmen der Braut den Kranz vom Kopf und banden ihr das Kopftuch auf das Haupt. Hierdurch wurde symbolisiert, das die Braut von nun an in den Kreis der Frauen aufgenommen war.

Danach tanzten die Jung-Vermählten das erste mal als Mann und Frau, und feierten vergnügt mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft bis in den frühen Morgenstunden.

 


Geburt

Weil es in Birda keine Entbindungsstation gab, kamen die meisten Kinder in ihrem Elternhaus zur Welt. Obwohl bei der Geburt nur eine Hebamme und kein Arzt zur Verfügung stand, war die Kindersterblichkeit auch nicht höher als in den Entbindungsstationen.




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