Wer sind die Banater Schwaben?
Die
Banater Schwaben sind eine deutschsprachige Bevölkerungsgruppe in Südosteuropa
und die Nachkommen jener Kolonisten oder Ansiedler, die im 18.
Jahrhundert, hauptsächlich in den Jahren 1718- 1787, von den Habsburgern nach den Türkenkriegen in der großen ungarischen
Tiefebene und deren Randgebiete angesiedelt wurden. Die Siedler wurden in der
Ebene als Bauern, im Bergland als Bergbauern, Hütten- und Forstarbeiter
(Berglanddeutsche) und in den Städten als Handwerker und Beamte angesiedelt.
Die Deutschen dieses Raumes
pflegte man seit Ende des Ersten Weltkrieges in der Fachliteratur gelegentlich
auch als "Donauschwaben" zu bezeichnen, obwohl sie gar nicht mehrheitlich
schwäbischer Herkunft waren und sich selber nicht so, sondern einfach Deutsche
oder Schwaben zu nennen pflegten.
Die Deutschen aus Ungarn sind - Ungarndeutsche,
die Deutschen aus Jugoslawien sind - Donauschwaben,
die Deutschen aus Rumänien/Banat sind - Banater Schwaben. Herkunftsmäßig stammten die sogenannten Banater Schwaben hauptsächlich aus dem
Südwesten des Deutschen Reiches.
Nach dem
Ersten Weltkrieg wurde durch den "Vertrag von Trianon" eine Dreiteilung des
Banats vollzogen welche einen entscheidenden Wandel in der Geschichte der
Banater Schwaben bewirkte. (Aufteilung des Banats an Rumänien, Jugoslawien und Ungarn)
Bei der Entstehung Großrumäniens kam es mit den neu angeschlossenen Gebieten zu
sechs räumlich getrennte deutsche Siedlungsgebiete.
Banater Schwaben im
östlichen Teil des Banats,
Siebenbürger Sachsen im Karpatenbogen,
Bessarabierdeutsche in dem vormals russischen Gebiet zwischen Pruth und Dnjester
im Osten, die Buchenlanddeutschen in der bis dahin österreichischen Bukowina im
Nordosten, die Sathmarer Schwaben im Nordwesten und die Dobrudschadeutsche
in dem von Bulgarien abgetrennten Gebiet zwischen Donauknie und dem Schwarzen
Meer. Diese Siedlungsgebiete waren nach Geschichte, Mundart, Sitten und Bräuche,
kulturellem und wirtschaftlichem Standart sowie nach politischer Erfahrung recht
unterschiedlich.
Die Banater Schwaben lebten nach dem Ersten Weltkrieg, wie viele andere auch, als deutsche Minderheit
in Rumänien doch hatten sie in all den Jahren stets ihr Brauchtum, ihre Kultur und ihre
Mundart
bewahrt.
Wie ihre
Vorfahren, die vor mehr als 250 Jahren unter Karl VI., Maria Theresia und unter Josef II.
ins ferne Banat zogen, kamen die Banater Schwaben auch in drei Schüben wieder zurück in den deutschen
Raum. In den
Kriegsjahren ab 1944 verließen rund 30.000 Banater Schwaben Rumänien und kehrten
als Flüchtlinge nach Deutschland zurück. Einige von ihnen blieben auch in
Österreich, Frankreich oder zogen bis nach Übersee.
Die Auswanderer der Jahre 1954 - 1989 wurden zum Teil aus Rumänien freigekauft
und hatten aber vielfach auch in Rumänien selbst noch finanziell nachhelfen
müssen. In diesen Jahren sind um die 120.000 Banater Schwaben ausgesiedelt.
Die
Spätaussiedler, nach dem politischen Umschwung in Rumänien Ende 1989, kamen ab
1990 in die Bundesrepublik. Innerhalb von zwei Jahren waren es um die 70.000
Banater Schwaben die ihre alte Heimat verließen. Danach ebbte der Zuzug ab, denn
wer auswandern wollte, der nutzte die Gelegenheit möglichst rasch.
Gegenwärtig leben nur noch wenige Schwaben in Rumänien, wenn man in
Betracht zieht das der überwiegende Teil der Zurückgeblieben überaltert oder mit
nicht deutschen Ehepartnern verheiratet ist, ergibt sich keine optimistische
Perspektive. Vor allem die Dorfgemeinschaften, die einst die Volkserhaltende
Basis stellten, haben sich größtenteils oder ganz aufgelöst. Häuser und Anwesen sind
zerfallen oder heruntergewirtschaftet und eine neue Generation von Deutschen
wächst Gegenwärtig nicht heran.
Nach einer fast 200 jährigen deutschen Präsenz der Banater Schwaben kann der
Ausklang bedrückend wirken, doch die meisten von ihnen haben in ihrem Mutterland
eine neue Heimat und eine neue Zukunft gefunden.
Die
Schwaben
Die Schwaben zogen fort vor Jahren,
aus deutschen Landen - ganze Scharen.
Sie nahmen ihre Sprache mit,
im festen Glauben lang ihr Schritt.
In der Fremde war die Not
und oftmals auch der frühe Tod.
Zur Blüte brachten sie das Land,
bevor der große Hass entstand.
Als sie beraubt, mit nichts geblieben,
hat sie der Hass noch fortgetrieben.
Sie kehrten heim ins Mutterland,
gebrochen und mit leerer Hand.
"Den Glauben", den sie mitgenommen,
hat´ s Vaterland zurückbekommen.
"Die Muttersprache" lieb und sacht,
die haben sie zurückgebracht.
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